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Von Volleinspeisung auf lokale Stromvermarktung umstellen

Die Umstellung von PV-Anlagen von der Volleinspeisung auf lokale Stromvermarktung ist ein Thema von wachsender Relevanz für Anlagenbetreiber.

pv-anlage Mieterstrom

Veröffentlicht am

Nov 04, 2024

Autor

Anna Gruner

Planbare Einnahmen durch Lokalstrom-Vermarktung

Modelle der lokalen Stromvermarktung wie Mieterstrom oder gemeinschaftliche Gebäudeversorgung sind heute dank verbesserter Rahmenbedingungen und kluger Abrechnungslösungen sehr profitabel umsetzbar. Die Umstellung von Photovoltaikanlagen von der Volleinspeisung auf ein Modell der lokalen Stromvermarktung  ist daher ein Thema von wachsender Relevanz für Anlagenbetreiber. 

Das liegt auch an den Bestimmungen, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorsieht:

  • Die EEG-Vergütung für eingespeisten Strom gibt es seit 2001 mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Danach sind PV-Anlagen „ausgefördert“ und es gibt keine garantierte  Vergütung  mehr für den eingespeisten Strom.
  • Anlagen größer 100 kWp sind von Beginn an durch die verpflichtende Direktvermarktung von schwankenden Börsenstrompreisen betroffen, was mit zunehmendem Photovoltaik Ausbau mit geringen Marktwerten einhergeht und die Erträge verringert.

Die Folge: Anlagenbetreiber von älteren Anlagen und von Anlagen in der Direktvermarktung müssen sich vermehrt mit alternativen Vermarktungsformen beschäftigen.

On-Site PPA, Mieterstrom oder gemeinschaftliche Gebäudeversorgung als Alternative zur Volleinspeisung 

In der Vergangenheit wurden PV-Anlagen als Volleinspeiser finanziell stark gefördert. In den 2000er Jahren wurden Einspeisevergütungen teilweise > 50 ct/kWh erreicht. Viele Anlagen gingen daher mit Volleinspeisung ans Netz, obwohl vor Ort durchaus ein signifikanter Strombedarf besteht.

Inzwischen sind die Einspeisevergütungen finanziell sehr viel weniger attraktiv. Außerdem haben sich die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen verbessert, was die Umsetzung von lokaler Stromvermarktung betrifft. Technologische Fortschritte wie virtuelle Zähler und Abrechnungslösungen wie die von Solarize tragen ebenfalls dazu bei, die wirtschaftliche Betriebsführung von PV-Anlagen im Mieterstrommodell zu vereinfachen und profitabel zu gestalten.

Unterstützung bei der Umstellung

Für PV-Anlagenbetreiber, die sich in der Vergangenheit gegen die lokale Stromvermarktung entschieden haben, bietet sich also die Möglichkeit, ihre PV-Volleinspeisung auf eine Überschusseinspeisung umzustellen. Das Team von Solarize unterstützt Anlagenbetreiber während des gesamten Prozesses von der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bis zur Umsetzung dieser Umstellung. Im Folgenden erläutern wir die relevanten Schritte:

Von der Voll- zur Überschusseinspeisung – die wichtigsten Schritte:

Schritt 1: Prüfung der Restlebensdauer der Komponenten, insbesondere bei ausgeförderten Anlagen bzw. nach 20 Jahren Betrieb.
Studien belegen, dass PV-Anlagen eine Lebenszeit von 25 bis 30 Jahren und länger haben. Grundsätzlich sollten zum Projektstart alle Komponenten einem Check unterzogen werden:
  • Generator bzw. Module: Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren (und länger),
  • Wechselrichter: Austausch alle 8 bis 10 Jahre,
  • Anlagenperipherie, z. B. Kabel, Unterkonstruktion: Erneuerung nach Bedarf.
Schritt 2: Prüfen der technischen Rahmenbedingungen am Hausanschluss. Hier gibt es baulich zwei unterschiedliche Wege, um die Volleinspeisung umzusetzen:

Physische Volleinspeisung
Die PV-Anlage hat einen eigenen Netzanschluss. Für diesen Fall ist ein Umbau nötig, denn die Anlage muss an den Netzverknüpfungspunkt der Abnehmer angeschlossen werden. Der finanzielle Aufwand hängt stark von der baulichen Situation vor Ort ab. 

Volleinspeisung mit kaufmännisch bilanzieller Weitergabe
Die Erzeugungsanlage speist den Strom nicht direkt in das öffentliche Verteilnetz, sondern zunächst in die Kundenanlage ein. Die PV-Erzeugung wird dann über einen separaten Erzeugungszähler gemessen und die Mieter beziehen bereits physisch PV-Strom. Bei dieser Variante ist ein Wechsel in die lokale Stromvermarktung ohne Arbeiten vor Ort umsetzbar. 

Schritt 3: Durchführung einer Kostenschätzung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im Vergleich zur bisherigen Volleinspeisung.

Hier ist zu prüfen, ob eventuell anfallende Kosten für die Erneuerung der Komponenten und den Umbau der Elektronik in Relation zum erwartbaren Ertrag der zukünftigen Vermarktungsform stehen. Das Team von Solarize hilft bei der Bewertung. 

Schritt 4: Anmeldung und Startphase

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, folgen die Anmeldung beim Netzbetreiber und der Wechsel der Vermarktungsform. Start des Mieterstromprojekts

Umgang mit bestehenden Blockheizkraftwerken

Bei Blockheizkraftwerken (BHKW) gilt grundsätzlich: Gas kann als fossiler Energieträger nur eine Übergangslösung sein. In Fällen, in denen vor Ort ein BHKW installiert ist, kann es jedoch auch sinnvoller sein, den erzeugten Strom vor Ort zu verbrauchen. Zum Vergleich: Eine Einspeisung ist (mit aktuell rund 9 ct/kWh) ist weit weniger profitabel als die Vermarktung vor Ort (aktuell rund  25 ct/kWh, Börsenpreis).
Bei Fragen zur Wirtschaftlichkeit hilft auch eine Übersicht des BHKW-Infozentrums.

Fazit

Die Umstellung von PV-Volleinspeisung auf Überschusseinspeisung bietet Potenzial für eine effizientere Nutzung der erzeugten Energie und eine verbesserte Wirtschaftlichkeit. Bei der sorgfältigen Planung und Umsetzung helfen Partner wie Solarize. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme

Quelle:
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/photovoltaik-was-tun-mit-der-ue20anlage-wenn-die-eegfoerderung-endet-50846 

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